Das Experience Center von Microsoft in New York City war Schauplatz einer Pressevorstellung des neuen All-in-One-PCs Microsoft Studio 2+, des Laptops im Tablet-Design Microsoft Surface Pro und des Microsoft Surface Laptop 5.
Das Surface Studio 2+ hat dank des innovativen Klappdisplays und der Fähigkeit, nahtlos von einem aufrechten Display zu einer horizontalen Arbeitsfläche überzugehen, einen überzeugenden Formfaktor für den arbeitenden Fotografen. Dennoch ist das Surface Pro 9 für die meisten möglicherweise besser geeignet.
Ich hatte die Gelegenheit, alle neuen Geräte beim Start auszuprobieren. Gestern haben wir uns das neue Surface Pro 9 angesehen, ein Tablet-basiertes Windows 11-Gerät mit Touchscreen-Oberfläche und klappbarer Tastatur.
Das Surface Pro wurde auf die Intel-Prozessorfamilie der 12. Generation aktualisiert. Im Gegensatz dazu ist das Surface Studio 2+ mit dem älteren Prozessor der 11. Generation ausgestattet, allerdings mit der zusätzlichen Leistung der NVIDIA 3060 GPU.
Schon der Name des neuen Surface, Surface Studio 2+, weist darauf hin, dass es sich um ein inkrementelles Upgrade des Vorgängers handelt. Der Microsoft-Vertreter, mit dem ich gesprochen habe, sagte, dass die „50%ige Geschwindigkeitssteigerung“ gegenüber dem Surace Studio 2 bedeutet, dass dieses Modell wahrscheinlich so lange in der Aufstellung bleiben wird wie die vorherige Version.
Da das Surface Studio 2 2018 vorgestellt wurde, könnten wir mit diesem Modell am Anfang einer vierjährigen Laufzeit stehen.
Bei einem Produkt, von dem erwartet wird, dass es so lange hält wie eine Amtszeit des Präsidenten, wäre es schön, etwas jüngere, leistungsfähigere Technologie hinter dem Lenkrad zu sehen.
Das soll nicht heißen, dass das Surface Studio 2+ kein überzeugendes Produkt ist, vor allem dank des NVIDIA-Grafikprozessors. Jeder, der Fotos oder Videos bearbeitet, weiß, dass der Videoprozessor einen Großteil der Arbeitslast im Arbeitsalltag übernimmt.
Es ist nur eine Wahl, die durch den Einbau der Intel-Chips der 12. Generation in die Laptops noch seltsamer wird. Es scheint seltsam, wenn man bedenkt, dass es sich um einen 4.300-Dollar-Computer handelt, der denselben 28-Zoll-PixelSense-Bildschirm und dasselbe Gehäuse wie die vorherige Generation verwendet.
Zusätzlich zum „neuen“ Intel-Prozessor verfügt das Studio 2+ jetzt über USB-C/Thunderbolt 4-Ports und Dolby Vision HDR.
Form folgt Funktion
Ich bin ein großer Fan des Designs des Studio 2 und jetzt des Studio 2+ Gehäuses, mit einigen Einschränkungen. Ich mag das schwenkbare Scharnier, das das Display von vollständig vertikal bis fast horizontal bewegt. Ich mag es, wenn meine „Leinwand“ flach liegt, um daran zu arbeiten. Ich nehme gerne einen Stift und benutze ihn, um subtile Änderungen in einer Photoshop-Datei vorzunehmen oder ein Design in Illustrator zu optimieren.
Es gibt ein Design-Sprichwort, dass „die Form der Funktion folgt“, das Microsoft anscheinend mit dem Surface 2+ und dem Surface Pro 9 beherzigt hat – da sie sich nicht an traditionellen Designs orientieren mussten, konnten sie neue Dinge ausprobieren.
Ein kleiner Punkt zum Display auf Studio 2 und Studio 2+: Ich habe die Angewohnheit – ein Überbleibsel aus der Kunstschule – mit einer echten Leinwand zu zeichnen oder zu malen, sodass die Oberseite näher an meinem Körper und die Unterseite weiter entfernt ist.
Diese Position passt sich dem Winkel meines Arms beim Zeichnen an, sodass das Arbeiten auf der Achse mit einem System wie dem Studio 2+ meinem Gehirn einige Zeit zur Anpassung abverlangt. Normalerweise sitze oder stehe ich mit dem Körper zum Arbeitsbereich gedreht.
Ich habe das gleiche Problem mit dem vom Studio 2+ verwendeten Stift wie beim Surface Pro 9: Die Spitze wird manchmal fälschlicherweise als Berührung des Bildschirms registriert, wenn sich die Spitze noch darüber befindet.
Da das Studio 2+ eine Vollversion von Windows ausführt, wenn auch eine, die auf die Verwendung als Tablet zugeschnitten ist, habe ich beim Ausführen von Aufgaben versehentlich auf unbeabsichtigte Menüoptionen geklickt.
Meine Zeit mit dem Surface Studio 2+ Stift ist begrenzt. Die Arbeit mit einem Wacom-Tablet erforderte oft eine Anpassung, daher würde ich mich vermutlich schnell daran gewöhnen.
In einer weiteren cleveren Technik kann der Stift für das Surface Studio Pro 2+ magnetisch überall um den Rahmen des Displays befestigt werden.
Das System funktioniert auch mit einer Vielzahl von alternativen Eingabegeräten von Microsoft, wie z. B. Steuerpucks und Spezialmäusen.
Leistung
Die Beurteilung der Leistung während der kurzen praktischen Sitzung war eine Herausforderung, da auf den Maschinen nicht viel vorinstalliert war. Photoshop und 3D-Rendering-Software wurden installiert, weil es keine Auswahl an RAW-Dateien oder anderen großen Assets gab, mit denen man arbeiten konnte. Der Microsoft-Vertreter, mit dem ich gesprochen habe, zeigte das Design einer Gitarre in 3D und wie schnell Änderungen am Modell vorgenommen werden können. Da ich nicht wusste, wie detailliert die Datei ist (da ich mit 3D nicht vertraut bin), war es schwierig, die Leistung zu beurteilen.
Ich habe einige Gaußsche Unschärfen an den Bildern auf der Maschine durchgeführt, und sie waren sofort sichtbar, aber wiederum nicht dasselbe wie das Arbeiten mit einer großen Photoshop-Datei mit mehreren Ebenen.
Ich freue mich auf die Gelegenheit, diese Maschine zu testen, da ich vermute, dass die neue NVIDIA-GPU dem Surface Studio 2+ einen schönen Leistungsschub verleiht.
Preis
Ich hatte vor, „ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“ zu schreiben, aber das ist mit dem Surface Studio 2+ schwer zu quantifizieren. $4500 ist sowohl die Basis als auch die höchste, da nur eine Konfiguration verfügbar ist. Dieser Preis wäre leichter zu schlucken, wenn das Surface 2+ ein vollständiges Upgrade auf die aktuellen Intel-Chips der 12. Generation hätte.
Der Mac Studio – der schnellste verfügbare Desktop-Mac, bis ein neuer High-End-Mac Pro ausgeliefert wird – kostet 4.000 US-Dollar in der kräftigsten Konfiguration, die aus einer 20-Core-CPU, 48-Core-GPU und einer 32-Core-Neural-Engine-Box mit 32 GB besteht RAM und insgesamt sechs Thunderbolt 4-Ports.
Natürlich gibt es kein Display, das dem des Studio 2+ ähnelt, daher entfallen die Kosten der Microsoft Surface Studio-Reihe hauptsächlich auf dieses schwenkbare Display und die Möglichkeit, darauf als horizontale Oberfläche zu arbeiten. Wacom stellt immer noch das 27-Zoll-Cintiq her, eine Kombination aus Display und Zeichenfläche, aber das kostet 3.500 US-Dollar und ist nicht dasselbe wie die Zeichenfläche als primäres Display zu haben.
Gesamter erster Eindruck
Das Microsoft Surface Studio 2+ ist aus gestalterischer Sicht eine beeindruckende Maschine. Es ist das einzige Produkt auf dem Markt, das ein Tablet und einen Desktop in dieser Größenordnung erfolgreich miteinander verbindet.
Es bleibt abzuwarten, ob der Geschwindigkeitsschub durch den „neuen“ Intel-Chipsatz und die GPU der 11. Generation ausreicht, um den Preis für den Fotografen zu rechtfertigen, oder ob eine Lösung mit einem High-End-Display und einem Grafiktablett genauso funktional wäre Niedrigerer Preis.
Microsoft hat mit dem Surface Studio und dem nachfolgenden Studio 2 und Studio 2+ sicherlich einen großartigen Design-Job geleistet. Ein gewisses Maß an Elan macht es zu einem beeindruckenden Stück für eine Führungskraft oder einen Industriedesign-Guru, um die Kosten zu rechtfertigen, auch wenn es nicht die perfekte Maschine für einen Fotografen oder Videofilmer ist.
